
Feuerbrandgefahr
Aktuell besteht keine Frostgefahr, trotz erneuter früher Blüte vor den Eisheiligen (wir berichteten: Frostiges Jubiläum). Doch es wäre ja langweilig, gäbe es nicht eine andere Krise…
WARMER APRIL
Der April 2018 ist lauf SRF Meteo der Zweitwärmste seit Messbeginn. Nur im Jahr 2007 war es noch wärmer – aber der April ist ja auch noch nicht vorbei. Was nicht ist, kann noch werden. Ist toll so ein warmer April; man kann wieder draussen sitzen, die Grillsaison startet früher und die Obstbäume beginnen zu blühen. Während der Blütezeit ist die Gefahr für «Feuerbrand» besonders hoch. Denn die Blüten sind die Hauptinfektionsstellen.
DOCH WAS IST FEUERBRAND GENAU?
«Feuerbrand ist eine bakterielle Krankheit, die Kernobst befallen kann,» erklärt Stefan Bächli, unser Obstbauchef. «Wenn man nichts dagegen macht, kann der ganze Obstbaum absterben.»
Diese Krankheit kann sich sehr schnell ausbreiten, wie eine Seuche. Sie ist für Menschen ungefährlich. Das für Feuerbrand verantwortliche Bakterium fühlt sich am wohlsten zwischen 21 und 28 Grad. Unter anderem wird das Bakterium durch Wind, Regen und Insekten, also Bienen, Wespen oder Hummeln, aber auch durch Vögel und Menschen verbreitet. In der letzten Woche war also Alarmstufe Rot für Feuerbrand angesagt. Als Obstbauer, der seine Kulturen schützen will, muss man handeln.
WAS TUT MAN DAGEGEN?
Wir kommen ums Spritzen nicht herum. Wir nutzen Tonerde, Hefepilze und Aluminiumverbindungen (LMA; 80% Kaliumaluminiumsulfat). Die ersten beiden sind Mittel, die auch im biologischen Anbau zugelassen sind. LMA sind versuchsweise zurzeit im Biolandbau ebenfalls zugelassen. Diese schützen die Blüten vor einer Infektion.
«Da die Blüten unserer 27 verschiedenen Apfel- und Birnensorten zu unterschiedlichen Zeiten zu blühen beginnen, waren wir in den letzten Tagen immer irgendwo in den Obstbäumen unterwegs,» erklärt Stefan Bächli. «Wir müssen die Blüten spritzen, um sie zu schützen und um die Verbreitung des Bakteriums durch Bienen zu vermindern.» Denn sonst kann es sehr hässlich werden, wie diese Bilder zeigen.
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