
Willkommen im Terrarium
In einem sind Michi und ich uns einig: Der Jucker-Süssmost ist der beste, den es gibt. Michi ist Koch auf dem Juckerhof. Das erste was an ihm auffällt: Seine Grösse. 191 cm lang ist er. Das zweite: Er hat jede Menge Piercings und Tattoos. 3 alleine an der Unterlippe.
Seine wichtigste Eigenschaft ist aber auf den ersten Blick verborgen: Er ist Reptilien-Liebhaber. 14 Tiere besitzt er insgesamt, die Terrarien säumen in seiner Wohnung eine 12 Meter lange Wand. Passenderweise lebt er im Aathal gleich neben dem Sauriermuseum.
Mit Michi hat man immer etwas zu lachen. Er ist so ein Typ, der einfach auffällt, wenn er einen Raum betritt. Aufgewachsen ist er in Zürich-Wollishofen als jüngstes von 3 Kindern. Die Lehre hat er im Alters- und Pflegezentrum Herrenberg gemacht, von dem er heute noch schwärmt: «Das war der geilste Betrieb je! Ich hatte einen hammergeilen Chef, der mich sehr gefördert hat. Das Team war auch super. Er behielt aber aus Prinzip keine Lehrlinge, weil er fand, dass wir die Welt sehen sollten».
Wie ist er bei uns gelandet und was für Pläne hat er für seine Zukunft?
Seit wann arbeitest du hier?
Zwei Jahre sind es schon. Zuerst war ich 1 Jahr lang auf dem Bächlihof in Jona, weil ich da noch in Wädenswil gewohnt habe. Jetzt ist aber Seegräben mein Arbeitsort. Ich bin sozusagen «intern verteilt worden». Das ist aber auch ok. Mein Arbeitsvertrag lautet ja auf beide Orte.
Was ist dein Job?
Ich bin Chef die Partie. Das ist ein Koch, der auf allen Posten einsetzbar ist. Zudem bin ich Dominics Lehrmeister.
Wie bist du bei Jucker Farm gelandet?
Im Rahmen eines Temporäreinsatzes durch ein Personalbüro war ich mal hier. Als ich dann gehört habe, dass sie fix einen Koch suchen, habe ich mich beworben und es hat direkt geklappt.
Was gefällt dir hier?
Die Leute. Das Arbeitsklima ist sehr familiär, es macht mega viel Spass, so zu arbeiten.
Und meinen Job liebe ich sowieso. Ich koche einfach so gern. Ich wusste schon im Chindsgi dass ich Koch werden möchte. Alle anderen wollten Prinzessinnen oder Piloten werden :-).
Was magst du weniger gern an deiner Arbeit?
Ja, so wie bei jedem Job halt. Gewisse Arbeiten nerven einfach. Es gibt jetzt Lässigeres, als 100 kg Rüebli zu schälen. Aber das gehört halt auch dazu. Ah ja, und die Kürbisse, die kann ich leider auch nicht mehr so sehen. 🙂
Was ist dein Lieblingsgemüse oder -produkt?
Unser frischer Most. Der ist der Beste der Welt. Ohne Witz. Besonders wenn man ihn mit dem Kräuter-Himbeer-Sirup mischt….
Was machst du am liebsten ausserhalb der Arbeit?
Meine Tiere. Das ist meine Hauptbeschäftigung. Ich züchte auch Reptilien und baue Terrarien. Zuhause habe ich im Moment 8 Leopardgeckos, 2 Königspythons und eine 2.20 m lange Boa. Ihnen widme ich viel Zeit und es ist mir wichtig, dass es ihnen gut geht.
Aber ich bin jetzt kein Couch-Potato. Ich bin auch viel unterwegs im Ausgang oder mit Kollegen am See.
Wolltest du nie Tierpfleger werden?
Ja, das hatte ich mir schon mal überlegt. Aber schlussendlich hast du als Tierpfleger nur sehr selten mit Reptilien zu tun. Das war dann nicht genug. Und wie gesagt, Koch wollte ich ja schon immer werden.
Wie bist du zu den Reptilien gekommen?
Mit 8 oder 9 habe ich erstmals eine Schlange gehalten und ab dann wollte ich das. Ich war so fasziniert von den Tieren. Aber meine Eltern haben es mir immer verboten. Als ich dann mit 18 ausgezogen bin, habe ich mir meine ersten 2 Königs-Pythons angeschafft.
Dann ist es kurzzeitig ausgeartet, weil ich alle Viecher von Kollegen übernommen habe. Zeitenweise hatte ich 8-9 Vogelspinnen. Wir hatten in der WG schon mal 25.
Und was hat es mit den Tattoos auf sich?
Das war auch eine Protestaktion gegen meine Eltern. Mein erstes Tattoo hat mir ein Kollege mit 17 Jahren gestochen. Mittlerweile bin ich süchtig. Du fängst mit einem an, danach ist es schwierig, aufzuhören.
Hast du Zukunftsträume, die du uns verraten magst?
Ja, ich habe einen coolen Zukunftstraum. Ich möchte Koch-Agoge werden. Mein Kollege und ich haben da schon eine Idee im Kopf. Er hat einen Bauernhof und da würden wir gerne zusammen mit eingeschränkten Leuten arbeiten. So eine Art Ausbildungs- und Arbeitsprojekt.
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