Was passiert bei der Fotosynthese?
Wir Menschen benötigen eine ganze Bandbreite an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen zum Überleben. Pflanzen haben es etwas einfacher. Sie müssen ihre Nahrung nicht erst einkaufen, zubereiten, essen und verdauen, sondern stellen sie direkt im eigenen Körper her. Möglich macht’s die Fotosynthese.
Um Fotosynthese zu betreiben, brauchen Pflanzen drei Zutaten: Sonne respektive Lichtenergie, Wasser und Kohlendioxid. Über die sogenannten Chloroplasten nehmen Pflanzen Lichtenergie auf. Chloroplasten kommen nur in grünen Pflanzen vor. In ihnen befindet sich das Chlorophyll, das den Pflanzen ihre grüne Farbe verleiht. Darum können auch nur grüne Pflanzen – und einige Bakterien – Fotosynthese betreiben.
Das Kohlendioxid saugen Pflanzen mit der Luft über ihre Spaltöffnungen auf. Diese Öffnungen befinden sich an den Blättern oder bei Gräsern auf beiden Seiten. Schwimmpflanzen haben nur auf der Oberseite Spaltöffnungen. Das Wasser schliesslich, kommt über die Wurzeln in die Pflanze.
Diese drei Zutaten wandelt die Pflanze zu Traubenzucker um. Und er dient nun eben als Nahrung. Wird der Traubenzucker abgebaut, wird Energie freigesetzt. Den Traubenzucker können Pflanzen auch von den Blättern in andere Pflanzenteile transportieren und ihn dort abbauen oder in Stärke umwandeln und speichern.
Warum ist Fotosynthese auch für Menschen wichtig?
Nicht nur für die meisten Pflanzen, sondern auch für Menschen und Tiere ist die Fotosynthese überlebenswichtig. Einerseits weil sie Pflanzen, die für unsere Ernährung essenziell sind, am Leben erhält. Ausserdem speichern etwa Obstbäume den durch Fotosynthese entstandenen Traubenzucker in ihren Früchten. Andererseits, weil bei der Fotosynthese Kohlendioxid in Sauerstoff umgewandelt wird. Diesen gibt die Pflanze durch die Spaltöffnungen wieder an die Umwelt frei. Sie macht also genau das Gegenteil von Mensch und Tier. Denn wir atmen Sauerstoff ein und Kohlendioxid wieder aus.
Ohne Pflanzen würde uns ziemlich schnell die Luft ausgehen. Ausserdem produzieren wir Menschen nicht nur durchs Ausatmen Kohlendioxid. Es entsteht etwa durch die Verbrennung fossiler Energieträger (z.B. Erdöl, Erdgas, Braun- und Steinkohle). Kohlendioxid zählt zu den Treibhausgasen. Laut Bundesamt für Umwelt (BAFU) setzen sich die Treibhausgasemissionen in der Schweiz zusammen aus:
- 33% Verkehr- (ohne internationalen Flug- und Schiffsverkehr)
- 23% Gebäude
- 23% Industrie
- 21% Abfallbehandlung inklusive Ausstoss von synthetischen Gasen und Landwirtschaft
Auch Landnutzungsänderungen – wie die Abholzung von Wäldern – tragen zum Ausstoss von Treibhausgasen bei. In der Landwirtschaft entstehen laut BAFU insbesondere durch die Fleisch- und Milchproduktion Treibhausgase.
Warum brauchen Pflanzen trotz Fotosynthese Dünger?
Ganz so einfach ist die Ernährung der Pflanzen dann doch nicht. Zusätzlich zu Wasser, Sonne und Kohlendioxid brauchen sie für ein gesundes Wachstum mineralische Nährstoffe. Unter natürlichen Bedingungen sind diese Mineralstoffe im Boden vorhanden. Bei den heimischen Topfpflanzen oder im Ackerboden mangelt es aber häufig an Mineralstoffen. Insbesondere in Monokulturen ist die natürliche Mineralstoffversorgung des Bodens häufig aus dem Gleichgewicht.
Landwirt*innen, die die Finger von industriell produzierten Mineraldüngern lassen möchten, haben einige Optionen. Sie können den Boden mit organischem Material wie Stallmist berieseln. Ausserdem bietet die Gründüngung eine Alternative. Dabei werden Pflanzen gezielt als Zusatz zu einer Kulturpflanze oder nach deren Abernte gesät.
Jucker Farm experimentiert bereits seit mehreren Jahren mit unterschiedlichen nachhaltigen Produktionsweisen. Dazu gehört auch, dass wir dem Boden Sorge tragen und Humus auf- statt nur abbauen. Wir orientieren uns an den 5 Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft. Denn sie haben alle ein Ziel: Dafür zu sorgen, dass es dem Boden gut geht.
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