Zu Jucker Farm
Foodwaste Kuerbistiger
von Valérie

Foodwaste mit Kürbissen?

„Kürbisse sind Lebensmittel und sollten nicht zu Kunstzwecken an Objekte gehängt werden. Das ist Foodwaste!“ Vermehrt werden wir wieder mit solchen kritischen Aussagen konfrontiert.

Grundsätzlich stimmt es: Die meisten Kürbisse, die bei uns an den Figuren hängen, sind essbar. Es sind jedoch oft kleine Kürbisse, wie z.B. die Sorte Rondini, die vor allem bei eingefleischten Kürbisfans Anklang finden. Die meisten Leute bevorzugen einfacher zu rüstende Sorten wie Butternuss oder Oranger Knirps.

„Wir unterschieden beim Aufbau der Kürbisausstellungen schon. Innerhalb einer Sorte gibt es immer Qualitätsunterschiede. Nicht alle Kürbisse eignen sich für den Verkauf. Schon gar nicht beim Grossverteiler. Die nehmen meist nur die gängigsten Sorten und dann nur bestimmte Grössen in den Verkauf. Bei der Ausstellung werden hauptsächlich Kürbisse verwendet, die sonst ohnehin auf dem Feld liegenbleiben würden, weil sie zu klein oder zu unförmig sind“, relativiert Martin Jucker, „wir machen daraus dann halt einfach noch eine Ausstellung. Wäre doch schade, wenn man die bunte Pracht einfach so liegenlassen würde“.

Und das wichtigste Argument für den Kürbis als Deko-Material: Er ist natürlich gewachsen und kann wieder kompostiert werden. Ist doch eine prima Sache. Andere Deko-Artikel werden mit viel Chemie und aus Erdöl unter Wahnsinns-Emissionen produziert und um die halbe Welt geflogen. Kürbisse nimmt man bei sich vom Feld und stellt sie nah von da auf, wo sie gewachsen sind.

Aufgrund von seinem Äusseren hat der Kürbis eine Doppelfunktion. Und viele Leute machen das sogar so: Sie kaufen sich einen Orangen Knirpse oder Mikrowellenkürbisse für auf die Fensterbank. Und irgendwann verkocht man sie dann zu einer Suppe oder zu einem feinen Kürbisgemüse.

WAS PASSIERT BEI EUCH MIT DEN KÜRBISSEN NACH DER AUSSTELLUNG?

Eine Frage, die immer wieder auftaucht. Auf vielen Kürbissen sind Kinder draufgestanden. Sie haben mehrere Monate rund um viele Menschen verbracht. Das Meiste geht zuerst in eine Biogasanlage und produziert für uns Energie, danach kommen die Überreste, als Bestandteil der Terra Preta-Mischung - wieder aufs Feld und bilden so die Grundlage für die nächste Ernte. Wie das genau funktioniert:

Einen wesentlichen Teil der Kürbisse verkaufen wir aber auch im Winter. Denn eigentlich ist Kürbis ein Winter- und Lagergemüse. Nur kann man sie bei frostigen Temperaturen nicht mehr draussen im grossen Stil lagern, wie das während der Kürbisausstellung der Fall ist.

Valérie ist Vollblutautorin des FarmTickers und immer zur Stelle wenn's "brennt". Sie mag schöne Texte und offene Worte. (Zum Portrait).

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