Food Waste? Nicht mit uns!
Auch bei uns entsteht Food Waste, sowohl in der landwirtschaftlichen Produktion als auch bei der Lagerung, der Verarbeitung, in der Gastronomie oder in den Hofläden… Wir unternehmen schon einiges, damit wir Food Waste auf ein Minimum reduzieren können. Dazu haben wir bereits Artikel verfasst:
- Kampf gegen Food Waste: Eine Übersicht zu unseren Massnahmen.
- Food Waste im HofRestaurant: Dazu passend gibt es auch einen FarmTalk mit Chuchichef Sämi Schurter.
- Food Waste mit Kürbissen: Was geschieht eigentlich mit den Kürbissen nach der Kürbisausstellung?
- Vom Abfallprodukt zum Superfood: Kreative Art und Weise, Food Waste zu vermeiden.
- Klassenkampf auf dem Spargelfeld: Warum das Auge eben nicht immer mitessen sollte.
- Und viele mehr…
Zusammenarbeit Too Good To Go
Seit Frühling 2020 arbeiten wir zudem mit Too Good To Go, zusammen. Too Good To Go ist ein dänisches Unternehmen, das mit seiner gleichnamigen App gegen Food Waste kämpft. Das Motto der Bewegung gegen Lebensmittelverschwendung: Essen das produziert wird, soll auch konsumiert werden. Auch in der Schweiz ist die App mittlerweile weit verbreitet - sie verzeichnet bereits über 1 Million User.
Ausschlaggebend für die Zusammenarbeit war eigentlich der Corona-Lockdown. Denn obwohl im April und Mai 2020 perfektes Glace-Wetter herrschte, blieben wir auf einigen HofGlaces sitzen. Die Gastronomie war zu und in den Hofläden konnten nicht alle Glaces verkauft werden. Also beschlossen wir kurzerhand, die zwei ablaufenden Glacesorten auf der Too Good To Go App an Herr und Frau Schweizer zu bringen. Das funktionierte sagenhaft gut: Innerhalb von nur 3 Tagen wurden 840 Glaces vor der Tonne gerettet!
Nach so einer guten Erfahrung konnten wir nicht anders, als weiterhin mit Too Good To Go zusammenzuarbeiten. Im Moment ist nur der Bächlihof in Jona registriert. So können wir Erfahrungen sammeln und ggf. weitere Höfe einbinden. Aktuell können täglich ein bis zwei Überraschungspäckli im Wert von 30 Franken für 9.90 Franken auf der App reserviert und auf unserem Hof in Jona abgeholt werden. Darin enthalten sind z.B. Manufaktur-Produkte, die bald ablaufen, Gemüse das nicht verkauft werden konnte, Backwaren, Käse, Fleisch etc. Ob auch unsere anderen Höfe Too Good To Go beitreten, ist noch offen.
Hier geht's zur App und dem Angebot auf dem Bächlihof:
Oft länger gut
Habt ihr übrigens gewusst, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum auf den Produkten eine Empfehlung und kein sicheres und sofortiges Todesdatum ist? 😉
Wer kennt es nicht; eine Konfitüre geht im Kühlschrank vergessen und eines Sonntagmorgens beim Brunch merkt man, dass sie abgelaufen ist. Was nun? Wegwerfen? Nein. Zuerst einmal das Glas öffnen und die Konfi anschauen. Hat es Schimmel drauf? Ist sie verfärbt? Nein, gut. Dann haltet eure Nase hinein – riecht sie ganz normal? Gut. Dann kommt der Geschmackstest. Ist die Konfi hinüber, merkt man das spätestens auf der Zunge. Schmeckt sie aber ganz normal, kann sie bedenkenlos gegessen werden. Zägg, schön ein Produkt vor dem Abfall gerettet.
Übrigens; gerade ein Produkt wie eine Konfitüre hat bereits zur Rettung von Lebensmitteln beigetragen. Denn darin enthalten sind Beeren und Früchte, die z.T. optische Makel hatten oder überreif waren. Durch die Verarbeitung zu Konfitüre wurden diese Produkte gerettet und haltbar gemacht.
Wir werden von jetzt an den Hinweis «Oft länger gut» auf den meisten unserer verarbeiteten Produkte anbringen. Das ist ebenfalls eine Initiative von Too Good To Go, die wir mit ganzem Herzen unterstützen! Unter oftlaengergut.ch wird der Unterschied zwischen Haltbarkeitsdaten erklärt und ihr findet weitere Informationen und Tipps zum Thema sowie eine Liste mit diversen Produzenten, die wie Jucker Farm die Initiative mittragen.
Der Hinweis «Oft länger gut» findet ihr z.B. auf den Öpfel Cookies in unseren Hofläden oder auf juckershop.ch:
Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln
Ob als Bauer, der das Beeri anbaut, pflegt und erntet, als Koch, der es zu Konfi verarbeitet oder als Konsument, der sie kauft und geniesst – wer ein Lebensmittel wertschätzt, wirft es nur mit schwerem Herzen weg. Deshalb ist der Effort von allen Seiten gefragt. Von der Produktion, zur Verarbeitung hin zum Verkauf und Konsum – wir alle können unseren Teil dazu beitragen, damit weniger Food Waste entsteht.
P.S. Das wäre doch ein super Neujahresvorsatz 😉
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