Zu Jucker Farm
Mann mit blauem Karohemd
von Valérie

Macher mit Träumen

Peter hat eine Bilderbuchkarriere bei Coop hingelegt. Angefangen hat er als Detailhandelsfachmann im Coop Wohlhusen (LU). Danach war er rasch Rayonleiter, dann kam er in den Einkauf nach Zürich, später nach Dietikon und Schafisheim. Als Einkaufsleiter Früchte & Gemüse ist er so auch mit den Jucker-Brüdern in Kontakt gekommen. Auf die Frage, was sein erster Eindruck von den Juckers war, antwortet er: «Ich habe einfach nicht verstanden, warum einer immer barfuss an die Sitzung kommt ;-)» (damit meint er Martin Jucker, der auch bei kälteren Temperaturen mal ohne Schuhe unterwegs ist). Fast 20 Jahre lang war er bei Coop. Doch dann war die Zeit reif, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. «Dinnair» war geboren.

Nebenbei ist er Teilzeit bei Jucker Farm eingestiegen, als Koordinator der HofManufaktur-Produkte. Leben tut er auf dem Land. Da ist er auch aufgewachsen und fühlt sich heute noch am wohlsten: «Ich bin schon eher ein Landei, ein Stolzes noch dazu.»

Warum Peter sich entschlossen hat, bei uns zu arbeiten und was er sonst noch so tut, erfahrt ihr im Interview.

Was interessiert dich an dem Bereich, in dem du dich beruflich bewegst?

Lebensmittel sind einfach eine coole Materie. Das lebt, das ist nicht starr wie sonst ein Rohstoff; Plastik oder so. Und der Handel damit und mit den sich stetig wandelnden Bedürfnissen der Menschen, das fasziniert mich - darauf zu reagieren und neue Produkte zu schaffen, oder ein Produkt weiter zu entwickeln - das ist meine Leidenschaft.

Seit wann bist du fix bei Jucker Farm angestellt?

Seit 2018 im Mai. Nach einer sehr langen Zeit bei Coop habe ich mir gesagt: Jetzt hast du diese «Karriere-Welt» gesehen. Jetzt wollte ich Rock’n’Roll! Es war an der Zeit, den Traum, der mir schon seit zwei Jahren im Kopf herumschwirrte, Wirklichkeit werden zu lassen. Mein Startup Dinnair war geboren.

Vielleicht müssen wir kurz erklären: Was ist Dinnair?

Die Idee war eigentlich die, dass ich meine Kunden bei der Kochvorbereitung unterstütze, indem ich das Zutatenabwägen, -schneiden, -portionieren etc. übernehme. Also in der Kochsprache das «Mise en Place» bereitstelle und zusammen mit einem Rezept abgebe. Die Herausforderung war dann aber, nicht zu viel Verpackung zu benötigen. Das war von Anfang an ein grosses Thema. Und einigen Kunden war es trotz «perfekter Kochvorbereitung» noch immer ein zu grosser Aufwand.

So entwickelte Dinnair sich stetig weiter. Wir kamen dann wieder weg vom «Mise-en-Place Gedanke» und setzten die ganze Energie in den Aufbau der Hauptprodukte, ohne «Sösseli» und allem Drumherum. Dass diese Produkte tiefgekühlt angeboten wurden, war kein Zufall. Haltbarkeit, wenig Food Waste und der Verzicht von Zusatzstoffen haben wir uns von Anfang an zum Prinzip gemacht.

Wir arbeiten mit Unverpackt-Läden und Gastronomiebetrieben zusammen und beliefern deren Tiefkühltruhen mit Ravioli, Capuns, Knödel und anderen Spezialitäten, die aber offen verfügbar und in der Menge frei wählbar sind. Offenverkauf im Tiefkühlbereich ist neu und bislang einzigartig. Und die Begeisterung ist gross. Bis Ende 2020 wollen wir knapp 40 Läden in unserem Tiefkühltruhen-Netzwerk haben.

Hier kam dann auch die Zusammenarbeit von Dinnair und Jucker Farm zustande. Seit einigen Wochen ist Jucker Farm Mitinhaber von Dinnair. Und die Tiefkühltruhen wird es hoffentlich in den Hofläden auch bald geben.

Was ist dein Job bei Jucker Farm?

Neben meiner Tätigkeit bei Dinnair bin ich Teilzeit bei Jucker Farm für die Koordination der HofManufaktur-Produkte zuständig. Mein Job ist es, alle Bedürfnisse rund um neue, eigene Produktentwicklungen entgegenzunehmen und weiterzuleiten. Ich bin eine Schnittstelle zwischen Produktentwicklung und Verkauf.

Dinnair Kühltruhe

So sieht so eine Dinnair-Kühltruhe aus 😉 - schick, oder?

Wie ist die Zusammenarbeit zustande gekommen?

Nach dem Wechsel von Coop in die Selbständigkeit war ich nicht ausgefüllt, deshalb bin ich noch Teilzeit bei Jucker Farm eingestiegen. Das wird auch in Zukunft so bleiben, da die Jucker Farm und Dinnair nun «verheiratet» sind. Ein wichtiger Teil wird somit auch die Koordination zwischen den beiden Firmen sein. Hier können wir viele Synergien nutzen.

Was gefällt dir hier?

Ich fand es schön, dass ich sehr schnell einen breiten Einblick ins Unternehmen gekriegt habe. Die verschiedenen Menschen, die bei der Entwicklung für ein einzelnes Produkt zusammengebracht werden, das ist toll. Ich schätze das Miteinander sehr, es sind tolle Charaktere unterwegs hier. Und natürlich ist es ein wahnsinnig schöner Arbeitsplatz im Vergleich zum Grossraumbüro 😉

Auf welche Knackpunkte triffst du in der Arbeit mit und bei Jucker Farm?

Manchmal läuft es etwas zähflüssig. Man könnte noch viel schneller vorwärtskommen, wenn man die viele Energie, die an sich vorhanden ist, besser kanalisieren würde.

Was ist dein Lieblingsgemüse oder -obst- produkt?

Ganz klar die frischen Spargeln und Beeren. Die sind einfach top.

Arbeitest du auch mal nicht? Und wenn ja, was machst du am liebsten ausserhalb der Arbeit?

Ich mache sehr Vieles. Ich gehe gerne Wandern, Biken, Joggen und Snowboarden. Manchmal bin ich auch mit der Harley oder mit dem Gummiböötli unterwegs. Reisen ist zudem eine grosse Leidenschaft von mir. Und ich mag es, einfach mal rumzuhängen und meinen Träumen freien Lauf zu lassen. Ein Lebemensch, ja das bin ich.

In dem Fall hast du viele Zukunftsträume?

Ich wünsche mir, dass Jucker Farm und Dinnair zusammen erfolgreich werden. So viel zum beruflichen Traum. Und privat habe ich sehr viele Ideen und Pläne. Ich würde zum Beispiel gerne mal ein Nordlicht sehen. Oder mit dem Velo oder zu Fuss eine unvorstellbar weite Distanz zurücklegen. So wie Forrest Gump ;-). Das liebe ich. So einfach losfahren, planlos und ohne zu wissen, wo man ankommt…

Valérie ist Vollblutautorin des FarmTickers und immer zur Stelle wenn's "brennt". Sie mag schöne Texte und offene Worte. (Zum Portrait).

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