
Natürli – Käse von um die Ecke
Obacht, jetzt wird’s echli romantisch…
Bekanntlich haben wir keine Kühe, um Milch oder Käse zu produzieren. Die Hafermilch, die wir seit diesem Jahr in unserer Hofmanufaktur herstellen, ist zwar toll, macht aber längst nicht alle unserer Kunden glücklich. Weil zu einem anständigen Hoflädeli eben auch «richtige» Milch und Käse gehören, suchten wir uns einen Partner. Schon damals ganz zu Beginn, Ende der 90er Jahre. Seit einer gefühlten Ewigkeit liefert natürli zürioberland bereits Käse in unsere Hofläden. Natürli ist wohl unser ältester Käselieferant. Grund genug, das Unternehmen mal vorzustellen.
Wer ist «natürli»?
Die «natürli zürioberland ag» wurde in den 1990er Jahren gegründet, damals noch unter dem Namen «Käsevereinigung der Region Zürcher Berggebiete». Das Ziel von Gründer Fredy Bieri war es, die Produktion und den Verkauf von Käse und Milchprodukten aus der Region zu fördern, um so die bedrohte Existenzgrundlage der Dorfkäsereien zu sichern. Die Pionierarbeit zahlte sich aus und auch 30 Jahre später noch bestehen viele dieser Käsereien - ganz im Gegensatz zu anderen traditionellen Käseregionen in der Schweiz.
Mehr noch: Die Marke ist bekannter denn je. Hat sich doch der Umsatz gegenüber dem Stand von vor 20 Jahren verfünffacht. Grund dafür ist auch, dass im Jahr 2014 im Food Market des Warenhaus Jelmoli in Zürich der erste begehbare Käse-Humidor der Schweiz gebaut wurde. Inzwischen stehen 15 solcher kleiner Käseparadiese schweizweit und es kommen laufend neue hinzu.
Wie funktioniert natürli?
Doch wie funktioniert das «Prinzip natürli» eigentlich? Marc Heller, Geschäftsleiter der natürli zürioberland AG erklärt: «Wir übernehmen nicht nur den Vertrieb unserer Partnerprodukte, sondern sind bei einigen Produkten auch mit der Affinage betraut. Das heisst, dass der Käse roh angeliefert wird und bei uns im Keller fertig ausreift und gepflegt wird. Zudem veredeln wir Käse, in dem wir z.B. Raclettekäse in Portwein einlegen oder Fonduemischungen selbst herstellen. Bei uns lagern und reifen rund 200 Tonnen Käse. Dann übernehmen wir natürlich das Schneiden, Portionieren und Abpacken und die so genannte Qualitätssicherung. Wir bereiten den Käse also verkaufsfertig auf und bringen ihn unter die Leute.»
Rund 25 Partnerbetriebe hat die natürli zürioberland ag heute. Sie betreibt aber auch eine eigene Molkerei in Saland, in der sie diverse Milchprodukte wie Pastmilch, Hüttenkäse oder Joghurt selbst herstellt. Qualität ist oberstes Gebot: Ausschliesslich silofreie Milch kommt für die Herstellung in Frage, die besonders schonend verarbeitet wird, landet in den Käse und Milchprodukten von natürli. Künstliche Aromen, Farbstoffe oder Haltbarmacher haben darin nichts verloren.
Natürli und Jucker heute
Elsbeth Jucker, die damals noch für den Hofladen verantwortlich war erzählt: «Wenn ich mich richtig erinnere, kam der Herr Bieri damals auf uns zu. Es hat da schon einfach gut gepasst». Und dann kommt sie ins Schwärmen über die schöne Käsevielfalt und über die alten Zeiten: «Die schiere Vielfalt an unterschiedlichen Käsesorten war einfach unglaublich. Wir haben den Käse noch selber geschnitten und abgepackt – Offenverkauf ging damals nicht und vakuumiert wollte ich den Käse nicht verkaufen. Es hat also jeden Tag jemand 1-2 Stunden lang Käse geschnitten und verpackt. Es war ein jahrelanges Highlight im Hofladen.»
Heute ist der Schwerpunkt ein etwas anderer. Trotzdem ist der Käse geblieben. Es steht bei uns zwar kein Käse-Humidor, aber in den Kühlgestellen all unserer Hofläden zieren diverse Sorten die Auslage und lassen jedem Käseliebhaber das Wasser im Mund zusammenlaufen. Besonders angetan sind wir von der bedienten Käseecke auf dem Römerhof in Kloten, in der der Käse von natürli, mittlerweile aber auch von weiteren Partnern für unsere Kunden frisch vom Laib abgeschnitten werden. Zudem ist jetzt Raclettesaison: Neben dem Trüffelraclette in Offenverkauf gibt es noch Weisswein- und Portwein-Raclettekäse von Natürli auf dem Römerhof.
Und so sieht die Reise unseres Käses aus:
Wen es jetzt gluschtet, ist herzlich eingeladen, der Käseecke auf dem Römerhof mal einen Besuch abzustatten 😉.
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