Zwischen Fussballstadion und Sofa

«Ale», heisst eigentlich Alessandro und kommt aus Seuzach. Seit einem guten halben Jahr ist er der neue Hofladen-Chef auf dem Spargelhof in Rafz.

Nach einer Lehre im Detailhandel hat er in diesem Bereich alle möglichen Weiterbildungen gesammelt: Berufsbildner, Detailhandelsspezialist, Event- und Marketingkommunikator und dann noch einen Nachdiplomstudiengang in «Verkaufs- und Marketingleiter NDS HF» an der Swiss Marketing Academy. Denn ihm wurde mal gesagt: «Die einzige Aktie, die nicht an Wert verliert, ist die Bildung». Also hat er sich das zu Herzen genommen.

«Ich chume vo Seuzach, ha 1 Frau, zwei Chind und 2 Chatze», so stellt er sich vor. Er hat lange Eishockey gespielt in Winterthur. Heute tut er das nicht mehr, sondern geht leidenschaftlich gerne an alle Fussballmatches des FC St.Gallen. «Im Herzen bin ich Grün-Weiss» - noch so ein knackiges Zitat, das er in unserem Gespräch platziert hat. Aber er platziert nicht nur Zitate, sondern Funfacts. Zum Beispiel jenen, dass er früher mit FIFA-Spielen Geld verdient hat. Er sagt selbst, er war nicht gut, aber verdiente aber immerhin genug, um seiner Frau einen schönen Verlobungsring zu kaufen.

Wie er im Jucker-Universum gelandet ist, erzählt er uns jetzt:

SEIT WANN ARBEITEST DU HIER?

Seit dem ersten Mai 2023

WIE BIST DU BEI JUCKER FARM GELANDET?

An meinem alten Arbeitsort war ich als Filialleiter tätig. Doch dann wurde ich Vater und dann war das mit den vielen Spezialeinsätzen und Telefonen am Wochenende nicht mehr so das Wahre. Ich hatte dann zwar gewechselt auf einen «normalen Mitarbeiterjob» - aber irgendwie hat’s dann nicht mehr gepasst und ich habe was Neues gesucht.

Auf den Job hier bin ich mehr per Zufall aufmerksam geworden. Eigentlich hatte ich auf der Website nach einem Geburtstagsgeschenk gesucht und dann gings eigentlich rassig. Die Jucker Farm habe ich vorher schon gekannt.

Angebote hatte ich dann plötzlich einige, doch ich hatte schon beim Bewerbungsgespräch das Gefühl, dass das hier passt. So wie hier wurde ich sonst nirgends behandelt.

WAS IST DEIN JOB?

Also die offizielle Bezeichnung ist Hofladenleiter Spargelhof. Ich mache irgendwie mega viel und doch nichts 😉. Ich schau, dass der Laden gut aussieht, dass überall gut aufgefüllt ist, dass meine Mitarbeitenden zufrieden sind. Oft bin ich auch viel am Zuhören. Manchmal müssen meine Mitarbeiterinnen aber auch MIR zuhören. Dann kommen natürlich die ganzen Planungsarbeiten dazu: Verkaufsaktionen, Aktivitäten. Das Coole ist, dass Hofleiter Beni mir hier komplett freie Hand lässt. Manchmal – meist am Samstag – stehe ich auch noch hinter der Kasse. Gerade jetzt im Winter auch mal alleine, weil nicht viel läuft.

WAS GEFÄLLT DIR HIER?

Ich finds spannend, an der Schnittstelle zwischen Produktion, Landwirtschaft und Vermarktung zu stehen. Ich sehe, was täglich rausgeht. Und toll ist hier auch, dass man nie weiss, was morgen kommt. Also langweilig wird mir bestimmt nicht. Es ist immer noch etwas Startup-Atmosphäre, es gibt immer irgendwelche Probleme zu lösen. Und wie vorher erwähnt: Neue Ideen und Initiativen sind willkommen. Und es ist noch Potenzial da, etwas zu entwickeln. Ich kann mich also ein bisschen verwirklichen hier 😉.

WAS GEFÄLLT DIR NICHT SO?

Das, was der Vorteil ist, ist zugleich der Nachteil. Gerade WEIL jede*r so engagiert ist und mitreden kann, wird manchmal auch zu lange über etwas diskutiert, anstatt dass einfach entschieden wird.

Und hier in Rafz haben wir immer mal wieder Stromausfall. Einmal ist es mir passiert, dass die Kaffeemaschine zmitzt im Kafi aufgehört hat. Das geht ja noch, aber wenn man gerade am PC an was dran ist und dann einfach aus dem Server geschmissen wird, ist das schon nervig.

Und ich wünschte mir anständige Arbeitsbekleidung.

Was ist dein liebstes Jucker-Produkt?

Das Fruchtschorli und das Apfelschorli. Das sind mit Abstand meine Lieblingsprodukte. Und dann natürlich die Dipsauce, die Chips und unsere Erdbeeren. Und dann…

Ich muss dich hier abklemmen, sonst wird’s beliebig, Ale 😉

Ah schade…

UND WAS MACHST DU IN DEINER FREIZEIT?

Also, daneben, dass ich Zeit mit der Familie verbringe, gehe ich an fast jeden Match des FC St. Gallen. Ansonsten schaue ich gerne Animés: Dragonball, Naruto und so. Früher habe ich viel Fitness gemacht, aber das bleibt mit der Familie etwas auf der Strecke.

WO IST DEIN LIEBLINGSORT?

Früher: Das Paddy O’Briens in Winti. Da war ich gern Bier trinken und Sport schauen. Heute: Das Fussballstadion und das Sofa 😉.

WAS FÜR ZUKUNFTSTRÄUME HAST DU?

Ich würde mega gern mal nach Kanada, um das Land zu sehen und mal einen NHL Match schauen. Ansonsten bin ich nicht so ein Reisevogel. Da habe ich lieber mein Bett.