Zu Jucker Farm
Physalis an der Pflanze
von Leslie

Physalis vom Spargelhof

Hier kommen unsere allerersten Physalis! Noch in kleinen Mengen und vor allem im Hofladen auf dem Spargelhof in Rafz bekommt ihr die herbstlichen Beeren mit dem herzigen Lampion jetzt. Die meisten Physalis, die es in der Schweiz zu kaufen gibt, kommen aus Kolumbien. Unsere Rafzer «Lampiöndli» sind also eine kleine Besonderheit.

Sie anzupflanzen, war die Idee unsere Beerenbau-Chefin Valentina Gasser. Sie war es denn auch, die die Pflanzen Anfang Jahr aus Samen herangezogen hat. «Ich hatte sie immer zu Hause im Garten und fand es toll, zusätzlich noch Herbst-Beeri zu haben. Physalis sind erst Ende August reif und passen optisch gut zum Kürbis», so Valentina.

Unsere Physalis wachsen auf dem Spargelhof im gleichen Tunnel wie die Himbeeren. Unsere Neuzugänge sind in Töpfe gepflanzt und an das gleiche Bewässerungs- und Düngungs-System angeschlossen wie die Himbeeren. Das sorgte dafür, dass die Physalis regelrecht in die Höhe schossen. Einige Triebe berühren bereits das Dach des Tunnels.

Grössere Töpfe müssen her

Nebst ein bisschen weniger Dünger sagt Valentina, dass sie die Pflanzen – sollten wir sie nächstes Jahr weiter kultivieren – in grösseren Töpfen haben möchte. In den aktuellen Töpfen, die sonst für die Himbeeren reserviert sind, konnten die Physalispflanzen nicht genug Wasser speichern. So musste unser Beeren-Team trotz Bewässerungssystem zweimal am Tag giessen.

Valentina Gasser im Physalis-Tunnel

Beerenbau-Chefin Valentina Gasser hat die Physalis aus Samen herangezogen.

Physalis an der Tunneldecke

Bis zur Decke des Tunnels reichen die Triebe einiger Pflanzen.

Im Physalis-Tunnel

Unsere Physalis teilen sich ein Tunnel mit den Himbeeren.

Physalis-Blüte

Nicht nur die Lampions sehen dekorativ aus. Auch die Physalisblüten können sich sehen lassen.

Ansonsten ist unsere Beerenbau-Chefin sehr zufrieden mit den ersten Jucker-eigenen Physalis. Das Heranziehen aus Samen war einfach und von Schädlingen und Krankheiten blieben die Herbstbeeren weitgehend verschont. Auch wenn Valentina nun einige Beeren mit Einstichstellen entdeckt hat. Vermutlich steckt die Kirschessigfliege dahinter.

Dieser Schädling mag generell alle Beeren und – wie der Name schon sagt – auch Kirschen. Die Kirschessigfliege breitet sich vor allem bei feucht-warmem Wetter aus.

Auf Pflanzenschutz haben wir bei den Physalis trotzdem verzichtet. Lediglich Fruchtkalk, mit dem auch die Himbeeren behandelt werden, kam zum Einsatz. Der hilft gegen die Kirschessigfliege und andere Plagegeister, wenn man jede Woche eine Behandlung macht.

Physalis «blind» ernten

Ein bisschen knifflig ist die Ernte. Da man Physalis möglichst mit einem intakten Blütenkelch (so bezeichnet man den Lampion) ernten möchte, ist von aussen nicht sichtbar, ob die Frucht bereits reif ist. Wichtig beim Ernten ist, dass der Blütenkelch komplett braun und ein bisschen eingetrocknet aussieht. Auch der Stiel sollte schon grösstenteils braun sein.

Physalis mit Lampion und nur die Beere

Wenn der Lampion braun ist und vertrocknet aussieht, ist die Beere im Inneren reif.

Reifes Physalis zwischen Blättern

Die reifen Physalis zwischen dem Blättergewirr zu finden, ist gar nicht so einfach.

Wir verkaufen unsere Physalis dieses Jahr nur in kleinen Mengen. Schnell zuschlagen lohnt sich.

Wenn die Beere noch grün ist, ist sie giftig. Also bitte nicht essen! Auch die schön orangen Physalis, die es im Blumenladen gibt, sind nicht zum Verzehr geeignet. Sie gehören zwar auch zu den Physalis-Arten, sind aber nicht das Gleiche wie die Speise-Physalis.

Ob wir nächstes Jahr mit dem Anbau weitermachen, hängt vor allem von euch ab, wie Valentina erklärt: «Wir schauen erst einmal, wie die Nachfrage ist. Wenn’s ein bisschen läuft, dann machen wir’s schon wieder.» Wir können euch die hübschen Beeren nur ans Herz legen, sie enthalten nämlich richtig viel Vitamin-C.

Beeren ohne Bienen

Physalis sind mehrjährige Pflanzen. Allerdings dürfen sie keinen Frost abbekommen. Wenn die Ernte im November vorbei ist, werden sie geschnitten und kommen an einen geschützten Ort. Dass sich die Pflanzen einfach transportieren lassen, ist einer der Vorteile vom Anbau in Töpfen.

Sie zählen zu den Nachtschattengewächsen - so wie Tomaten und Kartoffeln auch. Eine Besonderheit von Physalis ist, dass sie sich selbst befruchten können. Denn ihre Blüten haben sowohl Staubblätter (die männlichen Organe) als auch Fruchtblätter (die weiblichen Organe). Physalis bilden darum auch dann Früchte, wenn keine Bienen oder andere Bestäuber um sie herumschwirren.

Leslie haut gerne in die Tasten. Seit Juli 2024 macht sie das auch für den FarmTicker. Bevor sie den Weg auf den Bauernhof fand, berichtete sie über IT-Themen und Gadgets.

Beiträge von Leslie
Noch keine Kommentare zu “Physalis vom Spargelhof”

Weitere Berichte

Kaputte Erdbeeren
von Leslie

Doch keine Erdbeeren bis in den Herbst

Manchmal geht’s daneben. So auch bei unserem jüngsten Erdbeerversuch auf dem Spargelhof.

Weiterlesen
Die ersten reifen Erdbeeren auf dem Feld
von Leslie

Unsere Erdbeeren bekommen eine Stärkungskur

Mitte Mai haben wir die ersten Erdbeeren geerntet und jetzt gibt es die süssen roten…

Weiterlesen
von Nadine

Freiland Erdbeeren

Auf unseren Feldern bauen wir verschiedene Sorten Erdbeeren an. Viele davon im Freiland. «Es ist…

Weiterlesen
von Valérie

So wachsen Erdbeeren

Wir lieben sie ja alle: Die Erdbeeren. In der Schweiz wurden 2020 pro Kopf 2.48…

Weiterlesen
Herbizid freie Erdbeeren
von Valérie

Erdbeeren und Kirschen ohne Herbizid

2021 haben wir unsere Erdbeeren und Kirschen in Rafz bzw. Freienstein erstmals komplett herbizidfrei angebaut.

Weiterlesen
Spezialkultur Himbeeren
von Valérie

Was sind Spezialkulturen?

Wenn Bauernbetriebe portraitiert werden, ist immer wieder die Rede von «Spezialkulturen». Doch was heisst das…

Weiterlesen
×