Zu Jucker Farm
David Prevost vor Bächlihof
von Valérie

Gut mit Menschen

Seit stolzen 14 Jahren ist Dave bereits Teil von Jucker Farm. Seit Anfang Jahr als der neue Hofleiter auf dem Bächlihof in Jona. Ins Berufsleben gestartet ist Dave mit einer KV-Lehre auf der Bank. Sein Ziel war die Börse. Da ist er auch gelandet, hat dann aber schnell gemerkt, dass das nicht seine Welt ist. So setzte er neue Prioritäten: Er wollte in ein Umfeld wechseln, in dem die Leute Freude haben.

Eine Schriftenanalyse und einen Psychotest später fand er sich an der Internationale Schule für Touristik in Zürich wieder. Tourismus also. Während eines Praktikums war er für die Organisation eines Incentive-Events im Muotathal verantwortlich mit Abschluss auf dem Bauernhof. «Da merkte ich: Wow das ist cool.»

Was machte Dave? Er googelte «Event Bauernhof Zürich» und landete direkt auf der Website von der damaligen "Jucker Farmart AG". Es war auch prompt eine Stelle ausgeschrieben, aber Dave war noch in der Ausbildung.

Wie der Krimi weiterging, und warum Dave und Reto schon fast wie ein altes Ehepaar sind, erfahrt ihr im Interview.

Du arbeitest schon ewig hier… Wie bist Du bei Jucker Farm gelandet?

Es war eine Fügung des Schicksals.

Ich habe in Bubikon ab und zu an der «Feuer und Flamme»-Party an der Bar gearbeitet. Dort habe ich Susanne Vontobel angetroffen. Sie hat mich gefragt, ob ich auch mal am Duathlon hinter der Bar arbeiten wolle und gab mir ihre E-Mail-Adresse. Und da sah ich, dass sie ja bei diesem tollen «Event Bauernhof Zürich» arbeitet :-).

Ich sagte Ihr, ich würde gerne am Duathlon helfen kommen, aber noch lieber hätte ich einen Job bei Jucker Farm und am liebsten im Eventbereich. Leider war der Job aber gerade vergeben worden. Ich war aber bereit, auch sonst irgendeine Arbeit zu machen auf dem Hof…

Keine 2-3 Wochen später war Beginn der Kürbiszeit und es hiess: «Dave, chasch cho!» Dann habe ich erst mal alles gemacht auf Stundenbasis. Ob Service Boy bei der Golf Trophy, Suppe ausschenken auf dem Hofplatz, Tische für Anlässe einrichten, Parkdienst auf dem vollen Parkplatz oder Rahmenprogramm an den Events - was auch immer. Natürlich mit dem Hintergedanken, eventuell doch noch in den Eventbereich reinzurutschen.

Doch Ende Saison gab’s dann leider keinen Job mehr für mich, obwohl sie mich gerne behalten hätten. Ein paar Tage später hat mich dann aber Beat Jucker angerufen: «Wart no mit Job sueche!»

Dann durfte ich Susanne über den Winter mit 50% in der Buchhaltung unterstützen. Das war zur gleichen Zeit, als Reto Benker seinen Ausflug in die Betriebsökonomie gemacht hatte. Als er dann überraschend zurückkam, haben wir zusammen das Projekt Bächlihof übernommen. Dabei sind wir zusammengewachsen. Die Aufgabe war es, zusammen mit Stefan Bächli, dem Inhaber des Joner Bächlihofs, zu schauen, was man aus dem Hof eventtechnisch herausholen könnte.

Damals haben wir die ersten Events im «Kuhstall» auf dem Bächlihof durchgeführt. Der ist heute ein Teil des Heugade und wird meistens als Garderobe genutzt.

Im Frühling 2007 wurde ich dann offiziell als Eventmanager fest angestellt! 🙂 Seither haben Reto und ich viele Jahre im Eventbereich zusammengearbeitet und es ist eine enge Freundschaft entstanden…

Jetzt bist du Hofleiter auf dem Bächlihof. Was hat dich bewegt, diese Aufgabe zu übernehmen und was ist für dich der Reiz dieser neuen Aufgabe?

Jetzt muessi wieder uushole! 🙂

Seit 2007 war ich ja im Eventteam. Also 13 Jahre. Nach so vielen Jahren bin ich dann doch etwas eventmüde geworden und mich reizte eine neue Herausforderung. Letzten Sommer kam dann Reto auf mich zu, ob ich mir vorstellen könne, die Leitung des Bächlihofs zu übernehmen.

Mich auf einen Standort zu fokussieren fand ich sehr spannend. Und es passt auch von der Geschichte her. Dank dem Bächlihof bin ich ja überhaupt hier. Und näher von meinem Wohnort ist er auch noch.

Besonders reizt mich, dass der Bächlihof noch nicht so weit entwickelt ist wie der Juckerhof. Die Mitarbeiter kenne ich schon und es sind gute Leute, die mitziehen. Hier kann man noch viel bewegen.

Wo steht der Bächlihof in 5 Jahren? Wie soll er sich weiterentwickeln?

Ich möchte die HofManufaktur stärken. Dort liegt ein Riesenpotenzial. Vielleicht braucht es auch 10 Jahre oder mehr, bis es soweit ist, aber sie soll der Kern werden, das Herz des Bächlihofs. Dafür müssen wir sie sichtbar machen. Im Moment geschieht alles hinter den Kulissen.

Zukünftig sollen die Gäste erleben, welche feinen Produkte wir aus unseren Rohstoffen herstellen. Das soll auch an unseren Events und im Hofladen-Restaurant erlebbar werden. Hier können wir Einzigartigkeit schaffen. Die HofManufaktur hat enormes Wachstumspotenzial und wir haben einen starken Manufakturleiter vor Ort. Hier sind die richtigen Leute am Werk.

Was ist dein Lieblingsort hier auf dem Bächlihof?

Früher war es das Golfwägeli, damit bin ich immer auf dem Hof rumgekurvt. Leider ist es in Pension gegangen.

Momentan ist es unsere Teichanlage. Das ist schon ein Bijou. Aber die bleibt den Apéros und Trauungen vorenthalten und ist nicht öffentlich zugänglich.

Was gefällt dir am Unternehmen Jucker Farm?

Das Team und die Stimmung sind einfach einzigartig. So einen Teamspirit findet man nicht so schnell. Und das Konzept. Da kann ich 100% dahinterstehen. Ich glaube das wird auch in Zukunft sehr erfolgreich sein.

Auch die Firmenkultur ist super. Wir sind sehr familiär unterwegs, unkompliziert aber doch anständig. So wie es Martin und Beat vorgelebt haben. Jeder hilft jedem.

Wo hat das Unternehmen noch Knackpunkte?

Die Strukturen hinken immer wieder hinterher. Wir haben eine sehr hohe Dynamik und man muss laufend hinterherräumen. Es hat ja auch Vorteile, wenn man flexibel ist, aber es geht manchmal schon chaotisch zu und her.

Wir stecken im Wandel vom kleinen Bauernhof zu einem grösseren Betrieb.

Was ist dein Lieblings-Jucker-Produkt?

Das Aroniapulver. Das ist sehr fein und gesund. Super im Joghurt und gibt eine schöne Farbe! 🙂

Was machst du am liebsten ausserhalb der Arbeit?

Meine Familie ist momentan mein grösstes Hobby. Zeit mit den Kindern (4 und 6 Jahre alt) verbringen hat erste Priorität. Und dann spiele ich ab und an gern ein Tennis-Match mit Mäse. Und mit Reto besuche ich öfters mal ein SCRJ-Eishockeymatch.

Hast du Zukunftsträume, die du uns verraten magst?

Den Bächlihof und sein Team weiterzuentwickeln. Und mich selber auch, habe noch viel zu lernen…

Valérie war Vollblutautorin des FarmTickers (bis Juni 2024) und immer zur Stelle wenn's "brennt". Sie mag schöne Texte und offene Worte. (Zum Portrait).

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