Juckerhof ÖpfelGarte Tafel
Farmticker Icon Hofleben Hofleben von Nadine

Von Schneewittchen und der alternativen Obstbauanlage

„Man ist nie zu alt, um jung zu sein“, sagte schon Schneewittchen. Das Zitat aus dem Disney-Kinderfilm ist genau passend, wenn vom ÖpfelGarten auf dem Juckerhof gesprochen wird. Kinder können sich auf der Suche nach dem Goldenen Öpfel austoben, für die Erwachsenen sind die zwei Irrgärten und das Labyrinth jedoch ebenfalls erlebenswert. Der ÖpfelGarten ist nämlich nicht nur eine Attraktion, sondern eine echte Obstbauanlage.

MEHR ALS EIN ERLEBNIS

Wie in allen Bereichen, versuchen wir immer besser effizienter und ökologischer zu werden in dem, was wir tun. So ist auch die Idee für das Apfellabyrinth entstanden. Wir suchten nach einer effizienten und nachhaltigen Methode, Äpfel anzubauen. Die Säulenbäume eignen sich gut, da sie sehr dicht gesetzt werden können. So wurden die Bäume als Irrgarten resp. Labyrinth angelegt und es entstand ein Erlebnis der besonderen Art.

Säulenbäume wachsen, wie der Name schon sagt, säulenförmig in die Höhe. Die Seitenäste sind sehr kurz, was enge Pflanzabstände ermöglicht. Der Ertrag pro Fläche ist darum um ein Vielfaches höher. Die Bäume sind schorfresistent und somit für den biologischen Landbau ideal. Zwei bis drei Jahre nach der Pflanzung werfen die Bäume ihren vollen Ertrag ab. Entdeckt wurde diese Art Baum 1960 durch Zufall vom kanadischen Obstbauer Wijcik. Er bemerkte an einem Apfelbaum der Sorte MC Intosh eine Mutation. Bei einem Zweig wuchsen ungewöhnlich viele Früchte dicht an dicht um den Zweig herum. Er vermehrte diesen Zweig und die ersten Säulenapfelbäume waren geboren. Durch die Kreuzung mit schorfresistenten Sorten wie Topaz oder Goldstar wurden die Säulenbäume ebenfalls resistent.

Hier werden sorgfältig die ersten Säulenbäume gepflanzt.

Immer schön in die Höhe wachsen lassen...

Juckerhof ÖpfelGarte Labyrinth

Findest du den Weg bis zur Mitte?

Juckerhof ÖpfelGarte Von Oben

Zwei Irrgärten und ein Labyrinth - doch was ist der Unterschied?

Juckerhof Barfusserlebnis Füsse

Neu dieses Jahr: Das Barfusserlebnis neben dem ÖpfelGarten.

Im ÖpfelGarten auf dem Juckerhof wachsen drei verschiedene Apfelsorten: Rondo, Goldlane und Red Spring. Sie alle sind nun reif und werden laufend geerntet. Alle Äpfel sind essbar und werden zur Produktion des Jucker Farm Apfelmoschts und des hofeigenen Schorlis verwendet.

LABYRINTH ODER IRRGARTEN?

Im Unterschied zum Irrgarten hat das Labyrinth keine Verzweigungen. Es gibt nur den einen verschlungenen Weg, der ins Zentrum und wieder hinaus führt. Als Vorlage für das Labyinth auf dem Juckerhof diente jenes der Kathedrale von Chartres, allerdings nur mit 7 statt 11 Umgängen. Der Weg ist 509 Meter lang, die Gänge 2.4 Meter breit. Rund 1500 Bäume sind notwendig dafür.

Der WunderGarte, der grössere der beiden Irrgärten, besteht aus 2900 Bäumen und hat eine Gangbreite von 2.22 Meter. Die totale Weglänge beträgt 1105 Meter, der direkte Weg zum Ziel ist 500 Meter lang. Dieser Garten wurde nach dem Vorbild des bekannten Hatfield-House in Herts, Grossbritannien gestaltet. Der kleinere SaftGarte ist eine geschrumpfte Variante des berühmten Irrgarten Hampton Court in London. Hier wachsen die Äpfel zur Schorli-Produktion. Auf rund 540 Metern kann man sich verirren – der Lösungsweg ist 306 Meter lang. Rund 1550 Bäume wurden hier benötigt.

Der ÖpfelGarte ist noch bis Ende Oktober geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Franken pro Person, Kinder bis 5 Jahren sind gratis und für Familien oder Schulklassen gibt es einen Spezialpreis. Dafür dürfen die Besucher einen gratis Apfel beziehen – jetzt in der Saison direkt ab dem Baum. Mehr Infos finden Sie auf juckerfarm.ch.

Und keine Angst, die Äpfel sind nicht vergiftet, wie bei Schneewittchen 😉 Also nicht zögern, sondern vorbei kommen!

Nadine Gloor mit Quiche Nadine Gloor

Nadine kam von der Bank zum Bauernhof. Sie ist seit 2016 Marketing- und Kommunikationschefin bei Jucker Farm. Ihre Spezialität ist die digitale Kommunikation. Neben Ihrem Job reist sie leidenschaftlich gerne (Zum Portrait).

Beiträge von Nadine
Noch keine Kommentare zu “Von Schneewittchen und der alternativen Obstbauanlage”

Weitere Berichte

Äpfel Lagern Mit MCP

Äpfel noch länger lagern

Bauern Lexikon von Valérie

Die Äpfel sind eingebracht, wir stecken mitten im Herbst. Diejenigen Äpfel, die zu den…

Weiterlesen
Apfelsorte Topaz

«Gute» vs. «böse» Apfelsorten

Bauern Lexikon von Valérie

Vor einiger Zeit haben wir euch nahegelegt, auf Gala-Äpfel zu verzichten, da diese Sorte…

Weiterlesen
Apfelsorten 3: Pinova

Apfelsorten-Kunde Teil 3: späte Lagersorten

Bauern Lexikon von Valérie

Jetzt wird’s langsam aber sicher kühl. Es gilt, die letzten Äpfel noch zu ernten, bevor…

Weiterlesen
Suure Most Flasche

Wie entsteht «Suure Most»?

Bauern Lexikon von Valérie

Die Apfelernte ist in vollem Gange, das Lieblingsobst der Nation verschwindet – wenn nicht direkt…

Weiterlesen
Spezielle Apfelsorte Berner Rosen

Spezielle Apfelsorten

Bauern Lexikon von Valérie

Letztes Jahr sind wir gestartet mit einer Apfelsorten-Übersicht – eine schier endlose Aufgabe, denn Apfelsorten…

Weiterlesen
Zeichnung Apfelwickler by Corina Bacsa

Schädlinge und Nützlinge 5: Der Apfelwickler

Bauern Lexikon von Valérie

Wenn irgendwo ein Wurm im Apfel ist, war es höchstwahrscheinlich ein Apfelwickler. Er sieht aus…

Weiterlesen
×