Besonders schöne Äpfel dank wechselhaftem Wetter
Manchmal müssen wir aufpassen, dass wir sie vor lauter Kürbis nicht vergessen: unsere Äpfel. Denn während unsere Mitarbeitenden auf dem Spargelhof in Rafz alle Hände voll mit der Kürbisernte haben, werden auf dem Bächlihof in Jona und auf dem Juckerhof in Seegräben fleissig Äpfel gepflückt. Auf dem Bächlihof läuft die Apfelernte aktuell super, wie der dortige Obstbauchef Stefan Bächli sagt. Auf dem Bächlihof stehen rund 6000 Obstbäume. Auf 4 Hektaren wachsen 24 Apfelsorten. Sie teilen sich den Platz mit 12 Birnensorten.
Wie mit dem Pinsel angemalt
Die starken Temperaturschwankungen der letzten Wochen schaden den Äpfeln nicht, im Gegenteil. Der Wechsel zwischen warmen und kalten Tagen respektive warmen Tagen und kalten Nächten sorgt dafür, dass die Äpfel eine schön ausgeprägte Farbe haben. «Manchmal fühlt es sich so an, als wäre in der Nacht jemand mit dem Pinsel durch die Anlage gelaufen, der die Äpfel anmalt», beschreibt Stefan Bächli.
Mit gewissen Apfelsorten ist er dieses Jahr besonders zufrieden. Eine davon ist Diwa. Da die Sorte bereits vergangenes Jahr eine sehr gute Ernte abwarf, sei es überraschend, dass an den Bäumen auch dieses Jahr wieder viele schöne Äpfel hängen. Auch die neuen Apfelsorten Rubelit und Ladina übertreffen aktuell die Erwartungen. Mit den Gala-Äpfeln läuft es dieses Jahr weniger gut. Die Sorte ist anfällig für Krankheiten und daher weniger gut für die bei uns betriebene regenerative Landwirtschaft geeignet. Darum wandern die meisten Gala-Äpfel dieses Jahr in die Mostpresse (Hört auf Gala zu essen!).
Zu Most verarbeitet werden bei uns alle Äpfel, die sich nicht für den Verkauf eignen, weil sie optische Mängel haben. Jeden Montag während der Kürbisausstellung gibt's auf dem Juckerhof in Seegräben betreutes Mosten - mehr Infos.
Gar nicht mehr verwerten kann man die Äpfel erst, wenn sie faul sind. Ausserdem verwerten wir Äpfel, die nicht so «hübsch» sind auch in einigen unserer HofManufaktur Produkte. Sie kommen etwa ins Apfelmus oder wandern getrocknet und gewürfelt ins Müesli. Viele Produkte aus der HofManufaktur könnt ihr in unserem Onlineshop bestellen.
Sensible Golden Delicious
Ein bisschen zu schaffen machen dem Obstbauchef die regnerischen Tage. Die Apfelernte ist bei Regenwetter nicht nur mühsam - «wenn einem das Wasser beim Hochgreifen in den Ärmel der Regenjacke läuft, ist das extrem unangenehm», spricht er aus Erfahrung -, sondern für die Qualität gewisser Apfelsorten auch nicht gut. Werden die Äpfel nass geerntet, sind sie anfälliger für Druckstellen. Sorten wie Golden Delicious, die eine helle Schale haben, sind besonders heikel, weil man bei ihnen die Druckstellen schneller sieht.
Nach der Ernte kommen die Schweine
Und was passiert nach der Apfelernte? Dann wird aufgeräumt. Alle in der Hitze des Apfelernte-Gefechts stehengelassenen Utensilien kommen wieder an ihren Platz und die Hagelnetze werden zurückgerollt. Ausserdem ist dann die Zeit, alte Bäume, die ersetzt werden müssen, durch junge Bäume auszutauschen. Nach der Ernte dürfen auch unsere Hofschweine und Hühner wieder in die Obstanlage. Die Schweine freuen sich jeweils besonders und putzen die liegengebliebene Äpfel restlos weg. Auch frisch gefallenes Laub ist für Roxy, Maggie und Charly ein Fest.
Die Tiere fressen nicht nur liegengebliebene Äpfel und Unkraut aus der Obstanlage. Ihr Kot ist prima Dünger. Ausserdem bleibt dank ihnen heruntergefallenes Laub weniger lang liegen. Die Schweine fressen einen Teil. Der andere Teil wird von den Tieren in den Boden gedrückt. Wenn Bäume Blattkrankheiten haben, ist es nämlich besonders wichtig, dass im Frühling - wenn die neuen Blätter spriessen - kein altes krankes Laub mehr liegt.
Die Integration von Tieren ist eines der 5 Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft, nach denen wir unseren Betrieb ausrichten.
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