Zu Jucker Farm
von Valérie

Kühe zu Besuch

Bekanntlich haben wir ja seit über einer Generation keine eigenen Kühe mehr auf dem Juckerhof. Doch für eine konsequente, regenerative Landwirtschaft braucht es genügend Tiere, die sich der Bodenbearbeitung annehmen. Warum Tiere in der regenerativen Landwirtschaft ein wichtiger Bestandteil sind, lest ihr hier. Gemäss unserem Obstbauchef auf dem Juckerhof ist das Kontingent an Viechern noch ausbaufähig. Grundsätzlich können hier noch gut ein paar Tierchen einziehen.

Trotzdem war es etwas unverhofft, als im Juli 2023 urplötzlich ein paar Kühe auf Uelis alter Pferdeweide Einzug hielten.

Wir haben uns gar nicht um die Kühe bemüht, sie kamen eher zu uns, nachdem eine Zürcher Kuhbesitzerin, die zwar Kühe, aber gar kein Land besass, hartnäckig geblieben war und wir ihr vorerst einfach mal aus der Patsche halfen. An ihrem alten Ort konnten die vier Zwerg-Zebus nämlich nicht mehr bleiben, also boten wir kurzfristiges Asyl.

Längerfristige Sommerresidenz

Und aus dem Asyl wurde eine Win-Win-Situation. Die vier Kühe etablierten sich als sehr taugliche Weidepfleger/innen, sie fressen neben guten Gräsern auch Disteln, und sonstige unangenehme Unkräuter. Sie machten ihren Job so gut, dass wir sie länger bei uns haben wollten. Ein Bedürfnis, das der Kuhbesitzerin noch so entgegenkam, da sie – zumindest für die Sommermonate – einen tauglichen Weideplatz hatte.

Schmusen inklusive...

...auch wenn der Hauptjob Landschaftspflege ist.

...die warmen Monate werden von nun an auf dem Juckerhof verbracht.

Die Kühe scheinen sich wohl zu fühlen.

So machte man Nägel mit Köpfen und setzte einen Vertrag auf. Die Rinder werden künftig während des warmen Halbjahrs von Mitte April bis Mitte November bei uns auf dem Juckerhof verbringen. Wenn dann der Schnee kommt müssen sie wo anders hin, denn wir haben keine geeigneten Stallungen zur Kuhhaltung.

Fast wie Kost und Logis

Doch was bringen uns die Kühe? «Sie sind besonders geeignet, um Randflächen und kleine oder steilere Wiesenflächen abzugrasen. Für uns bedeutet das weniger Aufwand für Mäharbeit und eine nette Ergänzung für den Erlebnishof mit regenerativer Ausrichtung», erklärt unser Obstbauchef, «zudem kriegen wir ein kleines Entgelt für den Aufwand, den wir mit der Betreuung der Rinder haben.»

Und noch einen Vorteil haben die Rinder: Beim Weiden zertrampeln die Kühe die Gänge von Wühlmäusen, die eine echte Plage sind und unsere Obstbäume bedrohen.

Wie lange die Rinder schlussendlich bei uns bleiben, ist offen. Vorerst wurde der Vertrag auf 3 Jahre ausgestellt. Wenn es gut läuft, ist es durchaus denkbar, den Vertrag zu verlängern. Und dann wäre es gut möglich, dass die Tiere bis an ihr Lebensende in 10-14 Jahren zu einem festen Bestandteil des Juckerhofs werden – zumindest von April-November.

Valérie ist Vollblutautorin des FarmTickers und immer zur Stelle wenn's "brennt". Sie mag schöne Texte und offene Worte. (Zum Portrait).

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