Heissgeliebter Most
Im Hofrestaurant begeistert er täglich zahlreiche Gäste: Unser frischgepresster Apfelmost. Ein grosses Plus ist auch, dass man mit etwas Glück live bei der Produktion mit dabei sein kann und von unseren «Most-Profis» einige Infos ergattern kann.
Grundlagen der Mostherstellung
Seit 2014 stellen wir den Most aus unseren Äpfeln auf unserem “Mosti-Wagen” her (mittlerweile auf dem Bächlihof in Jona). Beim Mosten werden zweitklassige Äpfel verwendet, die wir nicht verkaufen können. Wir haben hier den grossen Vorteil, dass wir so Foodwaste entgegenwirken können. «Entscheidend ist die sorgfältige Auslese von faulen Äpfeln», sagt die (ehemalige) Obstbauchefin vom Juckerhof Petra Hager. Die achtsame Obstbäuerin legt Wert auf erstklassige Qualität im Geschmack.
Pro Durchgang werden 6-12 Paloxen (Grosskisten; pro Kiste 300 kg) Äpfel und (wenige) Birnen vermostet, das ergibt zwischen 1000 und 2000 Liter frisch gepressten Süssmost, den wir unpasteurisiert in Ballonflaschen abfüllen und direkt in unseren Hofläden in Seegräben, Jona, Kloten und Rafz offen verkaufen. Maximal 10% Birnen darf ein Süssmost innehaben. Diese machen den Apfelsaft etwas lieblicher, denn Birnen sind viel süsser als die teilweise sauren Äpfel.
Immer mehr aus Eigenproduktion
In unserem Süssmost landen primär Jucker Farm Äpfel - falls unsere eigene Produktion nicht reicht, kaufen wir von regionalen Produzent*innen zu. Ziel ist es aber definitiv, die Mostproduktion ausnahmslos mit eigenen Äpfeln stemmen zu können. Dafür pflanzen wir kontinuierlich neue junge Apfelbäume an. Diese müssen aber ein Alter von 4 bis 12 Jahren erreichen, bis sie ausreichend Früchte tragen. Drum heisst es: Warten und geduldig sein, bis die gewünschte Menge an Äpfeln geliefert werden kann. Hier wuchs die Nachfrage schneller, als wir Äpfel produzieren konnten.
Und dies trotz den fast 6000 Apfelsäulenbäumen im ÖpfelGarte-Labyrinth in Seegräben. Denn diese sind nicht nur Erlebnisfaktor, sondern ein wichtiger Pfeiler in der Mostobstproduktion.
Was passiert mit Bütschgi, Stiel und Schale?
Wenn der Most einmal in der Ballonflasche ist, bleibt ein Nebenprodukt übrig: Der Trester, oder auch Träsch genannt. Dieser Rest landet auf dem Feld. Stefan Bächli, Obstbauchef vom Bächlihof, verwendet z.B. einen Teil des Tresters als Dünger in seiner Obstbauanlage in Jona. Wenn dann immer noch Trester übrig ist, kommen z.B. die Schweinchen auf ihre Kosten: Die mögen den Apfelabgang als wär’s ein Dessert.
Trüb ist gesund!
Vom Mosti-Wagen direkt in die Ballonflaschen und von da ins Mostglas. Der Verarbeitungsweg ist kurz, der frische Most hält maximal 10 Tage. Wenn der Most nicht pasteurisiert wird, wenn er also nicht auf 75 Grad erhitzt wird, bleiben einige Mikroorganismen und visuell sichtbare Apfelteilchen erhalten. Diese sind aber ganz und gar nicht ungesund: Im Gegenteil, der naturtrübe Most enthält fünfmal so viele gesundheitsfördernde Stoffe wie pasteurisierter Most. Zwar schaut er nicht so hübsch aus, aber trinken soll man ihn unbedingt!
Der pasteurisierte Saft wird u.a. auch für die Weiterverarbeitung verwendet - beispielsweise für unser erfrischendes Apfelshorli (auch online erhältlich).
Prost!
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