Brot mit Verspätung
«Auf jedem unserer Höfe wird das eigene Brot frisch ausbacken.»
Das war mal unsere Idee. Dafür haben wir eigens auf allen unseren Höfen einen eigenen Backofen installiert. Aber unsere ehrenhaften Ambitionen werden im Alltag immer wieder einem Realitätscheck unterzogen und manchmal müssen wir die Praxis dann doch etwas anpassen. So jetzt geschehen bei der so genannten «Brottour».
Brot-Logistik
Unter der Woche läuft das nämlich so: In der HofBäckerei in Seegräben wird der Brotteig produziert und zu Laiben geformt. Diese «Teiglinge» werden gekühlt ruhen gelassen, bis sie im Holzofen ausgebacken werden. Die Brote für den Juckerhof in Seegräben werden in der HofBäckerei vor Ort gebacken und kommen dann direkt ins Hofrestaurant bzw. in den Hofladen.
Die anderen drei Höfe werden unter der Woche mit den tiefgefrorenen Teiglingen beliefert. Diese werden vor Ort vor Ladenöffnung von jedem Hof separat ausgebacken, damit immer frisches Brot da ist.
An den Wochenenden ist das etwas anders. Dann werden alle Brote in Seegräben gebacken und via interne Tour an die Höfe verteilt. Hauptgrund: Die Mengen, die es vor allem in Jona für den Brunch braucht, sind zu gross, als dass man sie vor Ort ausbacken könnte. In Kloten und Rafz darf man aus rechtlichen Gründen sonntags nicht backen.
Bisher gab es an den Wochenenden für die Höfe in Kloten und Rafz eine separate Brot-Liefertour um sicherzustellen, dass das Brot bereits zur Öffnungszeit des Ladens vor Ort ist. Warum? Die «reguläre» Liefertour käme zu spät an.
Nicht so am Sonntag
Doch dies ändert nun. Per April haben wir diese Zusatzfahrt aus ökologischen und ökonomischen Gründen eingestellt.
Beni Keil, Leiter des Spargelhof in Rafz erklärt dies so: «Das Brot wird stattdessen frisch ausgebacken aus Seegräben mit der regulären Liefertour auf den Römerhof und den Spargelhof gebracht.» Das bedeutet: An Wochenendtagen kommt das Brot auf dem Römerhof in Kloten und auf dem Spargelhof in Rafz im schlimmsten Fall erst 2.5 Stunden nach Ladenöffnung an. In der Regel treffen die Lieferungen dort nämlich erst zwischen 9 und 10:30 ein. Beide Hofläden öffnen jetzt im Sommer aber bereits um 8 Uhr.
Schlimm ist das aber nicht, denn: «Die allermeisten unserer Kund*innen kommen ohnehin nicht gezielt für den Frühstückseinkauf zu uns. Die meisten Brote gehen erst für den Zmittag oder z.B. für einen Grillznacht über den Tisch», erklärt Beni Keil, «diesen Eindruck hat auch eine genaue Analyse ergeben. Vor 11 Uhr werden nur einzelne Brote verkauft. Deshalb hat dieser Schritt doppelt Sinn gemacht. Für 3 Brote muss nicht extra ein Lieferwagen von Seegräben nach Rafz fahren.»
Ihr seht also, wir sind immer dabei zu lernen, und unsere Prozesse effizienter zu gestalten 😉. Eins versprechen wir aber: Das Brot, das ihr im Hofladen – egal wo – kaufen könnt, ist immer tagesfrisch!
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