
Her mit den Gläsern!
Update 19.05.2022: Das Projekt Gläserrückgabe ist leider gescheitert. Die Gründe lest ihr hier: Die Krux mit dem Mehrwegglas
Jucker Farm hat schon lange dem Plastik abgeschworen. Mit immer neuen Massnahmen wird versucht, Plastik wo immer möglich aus dem Alltag zu verbannen (z.B. aus der Logistik). Vor allem auch aus dem Hofladen. So sind viele Produkte, die z.B. aus der HofManufaktur kommen, nicht in Plastik sondern in Glas verpackt.
Doch ist Glas wirklich besser als Plastik?
PET, also Polyehtylenterephthalat ist der Kunststoff, aus dem die meisten Plastikflaschen sind. Sie gelten als böse. Sehr böse. Vor den Augen hat man den riesigen Müllteppich im Ozean, Schildkröten, die an Plastikverpackungen ersticken, ja sogar im Regen soll Plastik drin sein. Mikroplastik. Deshalb sind wir bei vielen Produkten auf Glas umgestiegen. Das beste Beispiel ist die Kürbissuppe, welche die Detailhändler zuerst gerne in Plastik verpackt gehabt hätten, da sich die Kundschaft an Plastik im Convenience Bereich gewohnt ist.
Theoretisch wäre PET unendlich oft wiederverwertbar. Das wäre ja an sich nicht schlecht. Es bedingt jedoch gutes Recycling und grossen Effort in der Forschung, damit die Wiederverwendung dann auch richtig funktioniert. Zudem sind Plastikflaschen dünn, brauchen also weniger Material als z.B. Glas bei der Herstellung. Und leicht sind sie, was weniger CO2 beim Transport ausstösst. Die Frage, ob sich Schadstoffe aus dem PET lösen und dem Menschen schaden, ist noch nicht abschliessend erforscht. Aber unbestritten bleibt: Landet Plastik im Meer braucht es fast 500 Jahre, um sich zu zersetzen. Zudem bildet sich in diesem Prozess Mikroplastik.
Ist also Glas besser? Jein – Nur wenn es wiederverwendet wird. Und zwar 30 Mal! Laut Swissrecycling.ch werden 96% der Glasflaschen in der Schweiz rezykliert. Das waren 2016 342'476 Tonnen Glas. Von den PET Getränkeflaschen landen 82% in der Recyclingstation, das waren 2016 37'298 Tonnen. Spannend ist auch folgender Vergleich:
«1 Tonne rezyklierte PET- Getränkeflaschen sparen so viel Energie ein, wie eine 12 Watt Energiesparlampe während 52 Jahren benötigt. 1 Tonne rezyklierte Glasverpackungen sparen so viele Umweltbelastungen ein, wie die durchgehende Nutzung eines Laptops während 1.7 Jahren generiert.»
Swissrecycling.ch
Das Zauberwort heisst als Recycling, also Wiederverwertung!
Jetzt werden Gläser gewaschen
Schon lange möchte Jucker Farm die Kundinnen und Kunden motivieren, ihre Konfitüregläser zu Hause wiederzuverwenden. Doch das reicht nicht. Deshalb steht nun eine Gläserwaschmaschine bereit auf dem Bächlihof. Kundinnen und Kunden können neu Glasverpackungen von Jucker Produkten in jedem beliebigen Jucker-Hofladen zurückbringen. Wir sammeln und waschen sie und füllen sie wieder z.B. mit Suppe.
Warum war das nicht schon früher möglich? Gerade im Lebensmittelumfeld ist die Hygiene das A und O. Lange wurde nach einer passenden Maschine gesucht, welche die Gläser wirklich sauber wäscht. Die ist nun endlich im Einsatz.
So funktionierts:
Haben Sie z.B. eine Kürbissuppe gekauft? Dann geniessen Sie diese und waschen anschliessend das Glas grob aus, damit sich kein Schimmel bildet. Am besten entfernen Sie noch die Etikette. Diese sollte sich ohne Probleme abziehen lassen. Dann können Sie die Glasflasche in einem beliebigen Jucker Hofladen abgeben. Den Deckel können wir aus Hygienegründen leider nicht waschen – er wandert in die Recyclingstation.
Im Hofladen werden sie gesammelt, sortiert und auf Schäden untersucht. Danach wird die Kiste nach Jona in die HofManufaktur geliefert wo die Gläser gewaschen und gleich wieder befüllt werden.
Die Gläserwaschanlage bietet noch einen weiteren Vorteil: Nach dem Befüllen können die verschlossenen Gläser in dieser Maschine nochmals gewaschen werden. Gerade bei öligen Produkten wie z.B. Pesto, kann es sein, dass Rückstände auf dem Glas bleiben, was zu Schimmel führen könnte. Das Waschen verhindert dies. Win-Win für uns und die Natur!
Und jetzt seid ihr dran: Wir wollen von euch wissen, was ihr davon haltet...
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